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Der F-Kurs, „Folter“ oder „Fun“?

Vor gut anderthalb Jahren durch einen Grundkurs auf den Geschmack des Nordic-Walkens gekommen, habe ich im letzten Jahr im F-Kurs bereits verschiedene Trainingsmöglichkeiten wie Intervall- und Tempotraining und Fahrtspiele kennengelernt. Da ich im Kurs immer sehr hohe HF-Werte (deutlich jenseits der 180) hatte, habe ich zur Sicherheit eine sportärztliche Untersuchung und Leistungsdiagnostik durchführen lassen. Im Anschluss daran habe ich mein Training nach Anweisung des Arztes so gestaltet, dass meine HF-Werte überwiegend im aeroben Bereich gelegen haben. Das konsequente Training nach dieser Vorgabe hat sich gelohnt und der Schwellwert hat sich bereits vom HF-Wert 138 auf den HF-Wert 146 nach oben verschoben. Diese positive Entwicklung und der Wunsch mein Training ein bißchen „aufzupeppen“ bzw. zukünftig noch andere Elemente miteinzubauen, hat mich ermutigt, nochmals einen F-Kurs zu absolvieren. Gesagt, getan!

Die 1. Trainingseinheit fand im Heissiwald statt und es war ein durchgängiges Tempotraining, bei dem meine HF auf Durchschnittwerte von 152 gekommen ist. Das Ganze wurde mir als langsames und behutsames Einstimmen auf die kommenden Sonntage vermittelt. Gut, dass Ralf sich so ausgedrückt hat, mir wären da eher andere Worte (wie Schweinsgalopp) in den Sinn gekommen. Aber letztendlich hat er mit seiner Beschreibung (mal wieder) Recht behalten.

Am 2. Kurssonntag haben wir uns für die erweiterte Isenburgrunde mit Abstecher zur Korteklippe (ähnlich wie die letzte Technik-TÜV-Runde) verabredet und ich habe die schmerzende Erfahrung gemacht, dass Intervalltraining nicht nur im ebenerdigen Gelände möglich ist. Es spricht doch eigentlich nichts dagegen, Anstiege auch mal rauf zu traben oder zu hopsen.....Zu meinem „Glück“ haben wir dann doch noch ein paar Anstiege gewählt, die schon so steil genug waren, dass wir gar nicht raufhopsen mussten. Wenn man sich an einem steilen Anstieg so etwas anhören muss, bedauert man es schon sehr, dass der geplante Selbstverteidigungs-Workshop noch nicht stattgefunden hat!!!

Nach den ersten beiden Sonntagen war ich mir sicher, dass ich bei meiner Kursanmeldung irgendetwas falsch ausgefüllt habe und ich unbeabsichtigt im H-Kurs (H wie Hölle) gelandet wäre. Aber die werden von Ralf gar nicht angeboten. Warum eigentlich nicht?

Für den 3. Sonntag hatte Ralf extensives Intervalltraining am Baldeneysee geplant und nach dieser Trainingseinheit hatte ich erstmalig am folgenden Montag keinen Muskelkater. Der erste spürbare Trainingserfolg!

Verrückterweise habe ich mir für den 4. Kurstermin nochmal die intensiven Intervalle gewünscht und wir haben bei einer Runde an der Ruhr (dank Sturmtief „Kirsten“ konnten wir nicht in den Wald!) 6 Intervalle à 2 Minuten gemacht. Zwischen den Intervallen gab es für mich die „lohnende Pause“ deren Ende durch das unbestechliche Piepsen meiner Uhr (Leihgabe von Ralf, die auf meine Werte programmiert wurde) vorgegeben wurde.

Obwohl diese Trainingsrunde richtig anstrengend war, hat sie riesigen Spaß gemacht. Es ist schon erstaunlich wie unterschiedlich man die Nordic-Walking-Runden gestalten kann.

Nachdem mich die Ankündigung eines Intervalltrainings nicht mehr schocken konnte, haben wir am 5. Kurssonntag im Witthausbusch ein wahres „Bergfest“ gefeiert und das profilierte Gelände für Fahrtspiele genutzt. So haben wir auf knapp 8km insgesamt 535 Höhenmeter erklommen. Eine ideale Vorbereitung für den Willinger Panoramalauf im Juni.

Beim letzten Kurssonntag haben wir im Heissiwald noch ein paar Intervalle mit Fahrtspielen kombiniert und uns die „schönen“ Anstiege wie den Berg zur Sternwarte, Hausberg etc. gegönnt.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass sich die schweißtreibenden Sonntage wirklich gelohnt haben. Trotz steigender Intensität an den einzelnen Sonntagen ist ab dem 3. Kurssonntag der Montagsmuskelkater ausgeblieben, meine HF-Werte haben sich deutlich nach unten verändert und nach der ersten Erschöpfung hat sich nach dem Training immer ein gewisses „Hochgefühl“ (es geschafft zu haben!) eingestellt. Ich kann daher guten Gewissens bestätigen, dass das „F“ doch nicht nur für „Folter“ sondern auch für viel „Fun oder Freude“ steht. Am gestrigen Sonntag (der 1. nach Kursende) habe ich versucht, ein paar Intervalle in meine Runde einzubauen. Dabei habe ich leider wieder festgestellt, dass ich mich alleine nicht so „quälen“ kann und wirklich auch mal bis zur „Schmerzgrenze“ bzw. darüber hinaus gehe. Da fehlt mir dann doch die nötige Härte bzw. die Motivation die ich im Kurs nicht zuletzt durch die freundlichen Worte von Ralf erfahren habe. 

Mit anderen Worten, beim nächsten F-Kurs bin ich gerne nochmal dabei....